Heute geht es zur Landerkundung! Um 10 vor 8 treffen wir uns
an einer Ecke im Hafen von Puerto Ayora und fahren dann mit einer großen Gruppe
(+18 Personen) mit dem Bus wieder mal zum Canal de Itabaca, um auf unser Boot
zu kommen. Auf der kleinen Motoryacht entern wir die Fly, sonnengeschützt und
doch gut luftig.
Zuerst fahren wir zu einem Sandstrand, der im Norden von
Santa Cruz liegt, und bekannt dafür ist, daß die Schildkröten ihre Eier ablegen
– las Bachas. Die Schildkröten können ja nicht überall ihre Eier ablegen, der
Sand sollte konstant mindestens 28 °C haben. Auf den Galapagos-Inseln haben
genau 4 Strände diese Bedingungen, und dieser hier ist der einzige, den man
betreten darf. Kaum sind wir an Land sehen wir auch schon die frischen
Eierablageplätze – wir dürfen auch nicht zu weit ins Land hineingehen, damit
wir keine Eier zertreten. Einige „Eiertrichter“ sind mit Stangen markiert und
man kann am Strand genau sehen, von welcher Seite die Schildkröte hin bzw.
weggegangen/gekrabbelt ist. Toll sind auch die leuchtend roten Klippenkrabben.
Je älter sie werden, desto leuchtender wird ihre Farbe. Das können sie sich
erlauben, weil die Vögel sie nicht mehr mit dem Schnabel schnappen können. Und
wir können ihr Farbe bewundern. Einsam steht ein Graureiher im Wasser und
wartet auf seine Change, und in einem entfernt gelegenen Salztümpel sehen wir
sogar einen Flamingo nach Getier den Boden umgraben. Die berühmten Tölpel mit
den blauen Füßen fliegen über uns, aber es ist unmöglich, sie im Flug auf ein
Bild zu bannen. Beim weiteren Standspaziergang entdecken wir einen
Hawaiianischen Austernfischer mit einem Küken und eine Meerechse sonnt sich in
der prallen Sonne. Wir haben uns wirklich etwas Zeit im Wasser verdient, die
Sonne brennt jetzt schon vom Himmel. Mit Schnorchel bewaffnet rein ins Wasser!!
Der Wasser ist sehr trüb, aber wir schwimmen über kleine Galapagos-Haie,
Kofferfische, Emperor-Fische und Papageien-fische. Es sind auch gleich in der
Nähe zum Stand sehr viele Fischschwärme unterwegs, Gott sei Dank fischt kein
Pelikan gleich neben mir – er wartet bis die Gäste sich etwas von seinem
Fangplatz entfernt haben, dann läßt er sich wieder ins Wasser fallen und
schluckt seine Beute.
Wir werden mit dem Dingi wieder an Board gebracht und
bekommen kurz darauf bei der Weiterfahrt ein leckeres Mittagessen serviert –
Fisch mit Gemüse, Kartoffelpüree und Salat. So vergeht die Zeit und wir sind
bald auf bei der Insel Seymore, einer ungewohnten Insel, die nur für
Besichtigungen betreten werden darf. Und hier geht die Vogelwelt ab. Es ist
gerade Balzzeit bei den Fragattvögel. Das Männchen baut ein Netz und dort
sitzend lockt er die Dame an. Mit seinem roten, aufgeblasenen „Kehlkopfbeutel“
stößt er Laute aus und breitet seine Schwingen aus, um zu zeigen, wie toll er
doch sei, wenn ein Weibchen vorbeifliegt. Wenn´s einer Dame gefällt, kommt sie
zu ihm runter. Es kann aber auch sein, daß das Nest erst umgebaut werden muß,
wenn es nicht gut konzipiert wurde. Es ist ganz schön ein Tumult, wenn mehrere
Männchen gleichzeitig um die Gunst der Damen schnäbeln. Die Farbe wird durch
die Jahre an der Sonne etwas blaser.
Ebenso gibt es auch Seymore bunte Landleguane, die sind aber
eigentlich nicht heimisch auf dieser Insel. In den 20er Jahren (der vorigen
Jahrhunderts) wurden sie von der Nebeninsel Baltra (Flughafeninsel)
übersiedelt, weil Forscher bemerkten, daß die Population durch die Bewohner und
deren verwilderten Haustiere abgenommen hat.
Und wir haben auch Glück und finden einige Blaufußtölpel,
die schon Eier hüten. Je älter die Vögel sind, desto blauer sind die Füße. Und
auch die Gabelschwanzmöve ist vertreten, mit ihren roten Rand um die Augen und
der roten Zunge. Weiters sehen wir noch Seerobben und verlassene
Spottdrosseleier. Nach 2 Stunden in der Sonne sind wir geschafft und freuen uns
wieder auf den Fahrtwind auf unserem Flyplatz. Auch meine alten Treckingsandalen sind geschafft, während der Wanderung lösen sich doch tatsächlich zuerst von meinem linken und dann von meinem rechten Schuh die Sohle ab! Ich höre schon die Freudenrufe meiner Kinder, endlich sind diese Treter gestorben :) Aber es ist kein Problem, die Wanderung mit nur halben Schuhwerk zu beenden, und am Abend landen diese Schuhe wirklich im Mistkübel.
Mit dem Boot geht es zum Canal und mit dem Bus nach Purto
Ayora. Dieter ist müde und fahrt gleich ims Quartier, ich besuche noch ein
neues kleines Museum, in dem einige Kunstgegenstände aus verschiedenen Epochen
der Ecuatorischen Geschichte gezeigt werden. Aber nicht in Real, sondern man
hat ein kleines Ipad und mittels Augmented Reality werden die Figuren/Behälter
auf dem Ipad in 3 D sichtbar, wenn man an einem entsprechenden Platz ist. Ist
eigentlich eine tolle Erfindung, aber mann/frau kann sich halt nicht alles bis
ins Detail ansehen, denn bei manchen Positionen verliert das Gerät den Kontakt
und dann ist das Bild weg. Es sind nur 12 Elemente, aber diese geben schon
einen Eindruck über die vergangen Kulturen der Valdivia, Chorrera, La Talita,
Jama-Coaque, und wie sie alle heißen. Manche gab es schon 3.500 vor Christus.
Und im Anschluß im zweiten Teil der Ausstellung gibt es noch einen Schrumpfkopf
aus dem Amazonas.
Nach so viel Kultur gönne ich mir ein Red Bull und fahre
auch mit dem Wassertaxi zum Hotel.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen