Sonntag, 12. März 2017

11.3.2017 Galapagos – Ausflug nach Seymore


Heute geht es zur Landerkundung! Um 10 vor 8 treffen wir uns an einer Ecke im Hafen von Puerto Ayora und fahren dann mit einer großen Gruppe (+18 Personen) mit dem Bus wieder mal zum Canal de Itabaca, um auf unser Boot zu kommen. Auf der kleinen Motoryacht entern wir die Fly, sonnengeschützt und doch gut luftig.

Zuerst fahren wir zu einem Sandstrand, der im Norden von Santa Cruz liegt, und bekannt dafür ist, daß die Schildkröten ihre Eier ablegen – las Bachas. Die Schildkröten können ja nicht überall ihre Eier ablegen, der Sand sollte konstant mindestens 28 °C haben. Auf den Galapagos-Inseln haben genau 4 Strände diese Bedingungen, und dieser hier ist der einzige, den man betreten darf. Kaum sind wir an Land sehen wir auch schon die frischen Eierablageplätze – wir dürfen auch nicht zu weit ins Land hineingehen, damit wir keine Eier zertreten. Einige „Eiertrichter“ sind mit Stangen markiert und man kann am Strand genau sehen, von welcher Seite die Schildkröte hin bzw. weggegangen/gekrabbelt ist. Toll sind auch die leuchtend roten Klippenkrabben. Je älter sie werden, desto leuchtender wird ihre Farbe. Das können sie sich erlauben, weil die Vögel sie nicht mehr mit dem Schnabel schnappen können. Und wir können ihr Farbe bewundern. Einsam steht ein Graureiher im Wasser und wartet auf seine Change, und in einem entfernt gelegenen Salztümpel sehen wir sogar einen Flamingo nach Getier den Boden umgraben. Die berühmten Tölpel mit den blauen Füßen fliegen über uns, aber es ist unmöglich, sie im Flug auf ein Bild zu bannen. Beim weiteren Standspaziergang entdecken wir einen Hawaiianischen Austernfischer mit einem Küken und eine Meerechse sonnt sich in der prallen Sonne. Wir haben uns wirklich etwas Zeit im Wasser verdient, die Sonne brennt jetzt schon vom Himmel. Mit Schnorchel bewaffnet rein ins Wasser!! Der Wasser ist sehr trüb, aber wir schwimmen über kleine Galapagos-Haie, Kofferfische, Emperor-Fische und Papageien-fische. Es sind auch gleich in der Nähe zum Stand sehr viele Fischschwärme unterwegs, Gott sei Dank fischt kein Pelikan gleich neben mir – er wartet bis die Gäste sich etwas von seinem Fangplatz entfernt haben, dann läßt er sich wieder ins Wasser fallen und schluckt seine Beute.

Wir werden mit dem Dingi wieder an Board gebracht und bekommen kurz darauf bei der Weiterfahrt ein leckeres Mittagessen serviert – Fisch mit Gemüse, Kartoffelpüree und Salat. So vergeht die Zeit und wir sind bald auf bei der Insel Seymore, einer ungewohnten Insel, die nur für Besichtigungen betreten werden darf. Und hier geht die Vogelwelt ab. Es ist gerade Balzzeit bei den Fragattvögel. Das Männchen baut ein Netz und dort sitzend lockt er die Dame an. Mit seinem roten, aufgeblasenen „Kehlkopfbeutel“ stößt er Laute aus und breitet seine Schwingen aus, um zu zeigen, wie toll er doch sei, wenn ein Weibchen vorbeifliegt. Wenn´s einer Dame gefällt, kommt sie zu ihm runter. Es kann aber auch sein, daß das Nest erst umgebaut werden muß, wenn es nicht gut konzipiert wurde. Es ist ganz schön ein Tumult, wenn mehrere Männchen gleichzeitig um die Gunst der Damen schnäbeln. Die Farbe wird durch die Jahre an der Sonne etwas blaser.

Ebenso gibt es auch Seymore bunte Landleguane, die sind aber eigentlich nicht heimisch auf dieser Insel. In den 20er Jahren (der vorigen Jahrhunderts) wurden sie von der Nebeninsel Baltra (Flughafeninsel) übersiedelt, weil Forscher bemerkten, daß die Population durch die Bewohner und deren verwilderten Haustiere abgenommen hat.

Und wir haben auch Glück und finden einige Blaufußtölpel, die schon Eier hüten. Je älter die Vögel sind, desto blauer sind die Füße. Und auch die Gabelschwanzmöve ist vertreten, mit ihren roten Rand um die Augen und der roten Zunge. Weiters sehen wir noch Seerobben und verlassene Spottdrosseleier. Nach 2 Stunden in der Sonne sind wir geschafft und freuen uns wieder auf den Fahrtwind auf unserem Flyplatz. Auch meine alten Treckingsandalen sind geschafft, während der Wanderung lösen sich doch tatsächlich zuerst von meinem linken und dann von meinem rechten Schuh die Sohle ab! Ich höre schon die Freudenrufe meiner Kinder, endlich sind diese Treter gestorben :) Aber es ist kein Problem, die Wanderung mit nur halben Schuhwerk zu beenden, und am Abend landen diese Schuhe wirklich im Mistkübel.

Mit dem Boot geht es zum Canal und mit dem Bus nach Purto Ayora. Dieter ist müde und fahrt gleich ims Quartier, ich besuche noch ein neues kleines Museum, in dem einige Kunstgegenstände aus verschiedenen Epochen der Ecuatorischen Geschichte gezeigt werden. Aber nicht in Real, sondern man hat ein kleines Ipad und mittels Augmented Reality werden die Figuren/Behälter auf dem Ipad in 3 D sichtbar, wenn man an einem entsprechenden Platz ist. Ist eigentlich eine tolle Erfindung, aber mann/frau kann sich halt nicht alles bis ins Detail ansehen, denn bei manchen Positionen verliert das Gerät den Kontakt und dann ist das Bild weg. Es sind nur 12 Elemente, aber diese geben schon einen Eindruck über die vergangen Kulturen der Valdivia, Chorrera, La Talita, Jama-Coaque, und wie sie alle heißen. Manche gab es schon 3.500 vor Christus. Und im Anschluß im zweiten Teil der Ausstellung gibt es noch einen Schrumpfkopf aus dem Amazonas.

Nach so viel Kultur gönne ich mir ein Red Bull und fahre auch mit dem Wassertaxi zum Hotel.

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