Sonntag, 12. März 2017

8.3.2017 Quito - Galapagos


8.3. 2017 – Quito – Galapagos (Gemelos, Lavatunnel. Schildkröten, Darwin Station)

Aus Dieter´s Hoffnung heute etwas auszuschlafen wurde nichts, da wir ja schon um 7:40 abgeholt wurden, um zum Flughafen zu fahren. Der heutige Fahrer nimmt einen anderen Weg als bei der Herfahrt und wir fahren eine sich am Berg hinunterschlängelnde Straße hinab. Aber irgendwie kommen wir auch zur Autobahn und landen beim Flughafen. Um nach Galapagos zu fliegen, muß man einige spezielle Formalitäten erledigen. Zuerst zahlt man man Flughafengebühr und dann wird des Gepäck extra gescannt – man darf keine Obst, oder gar Tiere auf die Insel bringen, um das Ökosystem nicht zu stören. Die gecheckten Koffer bekommen noch einen Kabelbinder ums Schloss und dann geben wir die Koffer auf und warten in der Lounge auf den Abflug.

Bald sind wir in Balta gelandet, die Flughafeninsel des Galapagosarchipels. Das Gepäck wird ausgeladen, aufgebaut und der Sicherheitshund darf darauf herummarschieren. Die Kabelbinder werden abgezwickt und der Run aufs Gepäck startet.  Wir werden von Karen, unserer deutschsprachigen Führerin abgeholt. Mit einem „Sammelbus“ fahren alle mal zum Canal de Itabaca, der zwischen der Baltra und Santa Cruz liegt und setzen mit einer Fähre über, die Koffer am Dach derselbigen. Dort steigen wir um in einen Pickup und fahren nur mit unserem Guide weiter, da wir gleich Besichtigungsprogramm haben.
Auf Sante Cruz gibt es mehrere Vegatationstufen und während wir ins Landesinnere fahren, sieht man ganz schön diese Stufen. Gleich beim Kanal ist alles trocken und ausgedorrt, aber je weiter wir ins Landesinnere kommen, desto grüner wird es.
Als erstes bleiben wir bei "Los Gemelos" stehen – es sieht aus wie zwei Krater, aber eigentlich sind es eingestürzte Lavatunnels  (collapse craters)– einfach riesig. Wir begegnen schon der Holzbiene und bewundern die vielen Flechten. Karen erzählt uns, daß Forscher erst vor kurzen veröffentlich haben, daß es auf den Inseln über 1000 verschiedene Flechten gibt, somit sind die Flechten die artenreichste Lebensform auf den Inseln. Und Darwin-Finken begrüßen uns auch schon. Rund um die Lavaformation ist der Scalesia-Wald, ein Wald auf Sonnenblumenbäumen (Scalesia pedunculata). Aber die Sonnenblumen sehen etwas anders aus als bei uns - sie haben sich natürlich an die unwirtlichen Wetterbedingungen vor Ort angepaßt. Unsere Führerin macht uns darauf aufmerksam, daß man am Rand des Waldes sogenannte "Zedern" sieht - das sind mitgebrachte Bäume, die wegen ihres Holzes angepflanzt wurden. Ihre Krone ist aber viel dichter als die der Sonnenblumenbäume und in ihrem Schatten können diese nicht austreiben. Sonnenblumenbäume werden auch nicht so alt, denn ihr Stengel verholzt ja nicht, und irgendwann einmal knickt dieser einfach um. Dann ist Platz für eine neue Pflanze.

Wir fahren weiter auf der neu ausgebauten Straße nach Sante Rosa: zuerst können wir einen Teil eines entdeckten Lavatunnels begehen: bei mehreren Ausbrüchen ist hier die Lava entlang geflossen und hat sich jedes Mal tiefer in den Boden gegraben. Der Verlauf ist wie bei einem Fluß, nicht gerade, sondern wenn ein Hindernis vorhanden war, wurde es umflossen. Zum Teil haben sich schon kleine Kalkzapfen gebildet, heutzutage rinnt das Regenwasser durch den Boden, aber man sieht auch noch Lavazapfen, die unterschiedlichen Bodenfärbungen durch z.B. Eisen ,… und am Zaun sehen wir unsere erste freilaufende Riesenschildkröte. Aber die Führerin beruhigt uns gleich, denn gleich sind wir beim Besichtigungsort, wo sie alle herumlaufen. Aber die erste, ist nun mal die erste. J
Aber nach weiteren 5 Minuten sind wir bei der "Rancho Primicia" - einem Ort, an dem man die Riesenelefantenschildkröten besichtigen darf, der aber trotzdem ihre natürliche Umgebung darstellt. Gleich im Anschluß an das umgrenzte Besichtigungsgebiet ist ein Wald, in dem die Tiere seit Jahrhunderten leben. Wir bestellen unser Mittagessen und während es gekocht wird, besichtigen wir die Tiere. Und wir entdecken viele. Weiter hinten bei einem Tümpel können wir ein Spektakel beobachten. Im Tümpel liegen 2 Damen und nehmen ein Schlammbad, auf der Seite kaut gemütlich ein Männchen. Mit der Gemütlichkeit ist es aber vorbei, als ein anderes Männchen auf die Idee kommt, ebenfalls zum Wasser zu kommen. Ganz schön schnell erklärt das erste Männchen dem Neuankömmling, das dies hier nicht sein Tümpel sei, zumindest nicht jetzt. Dafür, das diese männlichen Tiere rund 250 Kg wiegen, sind sie ganz schön schnell unterwegs.
Während wir gerade unser Essen genießen, geht ein Platzregen herab, daß wir wirklich froh sind, schon unter Dach zu sein. Andere Touristen kommen gelaufen, um sich unterstellen zu können. Aber es ist ja Regenzeit und die Natur braucht schon dringend Regen. Dieter geht es nicht so gut, und der prassende Regen ist für ihn viel zu laut.
Auf Galapagos gibt es 80 Plätze, die zur Besichtigung freigegeben sind, aber natürlich gibt es einige Hotspots, die wesentlich häufiger besichtigt werden. Wir fahren jetzt zu einem Hotspot- der Darwin Station.
Als wir in Puerto Ayora ankommen, regnet es noch immer stark, und da bei der Station alles im Freien zu besichtigen ist, entscheiden wir uns spontan, zuerst zur Tauchschule zu gehen und das Equipment für morgen zu probieren. Das war eine gute Entscheidung - danach regnet es nicht mehr. Die Darwin Station hat umgebaut und seit 2 Wochen gibt es einen kleinen Besichtigungstrail, der einem eine kleine Einführung in das Ökosystem der Galapagos gibt. Er ist so neu, daß er noch nicht einmal auf der Internetseite des Station aufgeführt ist. Wieder fängt es leicht zu regnen an und wir besichtigen die Schildkröten und die sich versteckenden Leguane. Leider ist das Besichtigungshaus von Lonesome George schon geschlossen.
Mit einem Wassertaxi fahren zu unserem Hotel, Angermeyer Waterfront Inn. Müde fallen wir ins Bett und gekommen nichts mehr mit.

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