Samstag, 18. März 2017

13.3. Weltkulturerbe Lima - Weiterflug nach Cusco

Während wir beim Frühstück sitzen, machen wir mit der Begleitung von gestern uns einen Treffpunkt für eine Tour durchs historische Zentrum von Lima aus. und um 9.45 geht es los, die Koffer sicherheitshalber mit im Kofferraum. Lima hat 49 Bezirke mit eigenständigen Verwaltungen und durch einige fahren wir bis zum Zentrum. Quito war  50 km lang und stellenweise nur 2 km breit - Lima hingegen ist 110 km lang und 70 km breit. Wir fahren an der Arequipa Straße entlang durch die Bezirke Miraflores, San Isidro und Lince - hier stehen moderne Häuser neben wunderschönen alten - manche mit mehr, manche mit weniger maurischen/spanischen Einfluß (Muster, Fliesen). Einige schöne Anwesen sind aber während der Terrorjahre des "Leuchtenden Pfades" mit Mauern oder Gittern vor den Fenstern geschützt worden - so auch das Anwesen der Familie Guildenmeister. Vorbei am Austellungspark - in dem unteranderem ein Pavillon von Gustave Eiffel steht (er war nie in Peru) - kommen wir zum Plaza San Martin, den wir mit dem Auto umrunden. Um diesen Platz herum findet man das erste 5 Sterne Hotel Limas (Ava Gardner und Ernest Hemingway waren auch schon da), ein Theater und den Nationalklub - vor allem aber in der Mitte das Denkmal für General José de San Martin. Der Sohn spanischer Eltern wurde in Argentinien geboren, wuchs in Spanien auf und wurde aber immer mehr ein Kämpfer für die Unabhängigkeit der spanischen Kolonien in Südamerika. Er bekämpfte die Spanier und besetzte letztendlich am 28.Juli 1821 Lima und rief die Unabhängigkeit Perus aus - der 28. 7. ist bis heute der Nationalfeiertag. Wir verlassen den Platz und parken einige Blocks weiter das Auto bei einem bewachten Parkplatz, vis-a-vis der Franziskanerkirche/Kloster. Da wir nicht so viel Zeit für Besichtigungen haben, können wir nur einen kurzen Blick in die Kirche werfen, der Besuch des Klosters würde zu lange dauern. Das gilt auch für alle anderen Gebäude, die wir in diesem Weltkulturbereich uns ansehen können. Schon bei der Fahrt sind uns die wunderschönen hölzerne Balkone aufgefallen, zum Teil schön renoviert, zum Teil dem Verfall preisgegeben.
Durch die Straße der 13 Türen kommen wir an die Ecke, wo der einen Seite die Rückseite des Regierungspalastes ist und auf der gegenüberliegenden das jetzige Literaturhaus (Case de la Literatura Peruana). Dieses Gebäude war früher mal eine Bahnhofstation, das Kassa ist noch deutlich zu erkennen, und die Stiegen, die mal zu den Gleisen führten, gehen jetzt zum Bibliotheksbereich. Diese Bahnstation hieß auch Estación Desamparados - Station der Heimatlosen - und hier wurden früher auch die zurückgelassenen Kinder als Dienstmädchen/Knechte angeworben. Auch an dieser Ecke ist eine alte Bar (Bar Cordano), an der wir einen schnellen Kaffee nehmen - in den Essensvitrinen sehen wir zum ersten Mal "Cause", eine Speise die uns noch öfters gut schmecken wird. In Peru gibt es über 500 verschiedene Kartoffelarten - die "gelbe" Kartoffel wird gekocht und mit etwas Limettensaft zu einer runden Form gepresst, dazu kommt dann eine gute Creme mit Shrimps, Fisch, oder je nach Angebot. Sehr lecker.
Die Straße entlang kommen wir zum Plaza de Armas de Lima, um dem der Erzbischöfliche Palast, die Kathedrale von Lima, der Regierungspalast und auch das Rathaus von Lima gebaut wurden. Alles wunderschöne Bauten, wenn auch nur von außen betrachtet. Wir marschieren noch an der alten Post, am Casa Osambela (blau/weißes Gebäude, von dessen Kuppel man einen Blick auf den Hafen von Callao hatte - das war für den früheren Besitzer wichtig, da  er Boots besaß), an der Kirche und Konvent von Santo Domingo, dan der Casa Aliaga vorbei, um noch rechtzeitig um 12 Uhr einen Blick auf die Wachablöse vorm Regierungspalais zu werden. (Trompeten, Flöten und Saxophone natürlich vertreten :)).
Wir staunen und finden schon längst, das Lima einen längeren Aufenthalt verdient hätte - aber wir staunen weiter - als wir von außen in das Museo del Banco Central de Reserva blicken, als wir am berühmten Palacia Torre Tagle stehen (heute ist hier das Außenministerium untergebracht), als wir Vis-a-vis das Casa Goyeneche betrachten und sind auch wieder geblendet von der Pracht der Kirchen, als wir die Jesuitenkirche San Pedro betreten. Hölzerne Altäre, mit Gold verkleidet - eine Pracht zur Verherrlichung Gottes. Hier findet gerade eine Messe statt, und außerdem.... wir haben nicht viel Zeit, es geht schon zum Auto zurück.
Vor bei an der Hauptbilibothek  erhaschen wir einen Blick auf die große Chinatown von Lima und fahren mit dem Auto um den Universitätspark, der vor der ältesten Universität von Amerika angelegt ist. Im Park steht übrigens eine Standuhr, die von Deutschland gespendet wurde.
Wir verlassen endgültig die Altstadt und auf dem Weg zum Flughafen werden wir in einen guten einheimischen Restaurant essen, daß unsere Führerin kennt. Wir bestellen 3 verschiedene Platten para compartir - zum Teilen, damit wir verschiedene Speisen kosten können und genießen es sehr. Dieter wollte eigentlich in einem weltbekannten Restaurant einen Platz zum Mittagessen bekommen, was aber nicht geklappt hat, aber in diesem Lokal werden wir auch sehr verwöhnt: die Speisen an der Küste Perus sind natürlich anders als im höhergelegenen Teil des Landes, hier wird viel frischer Fisch gegessen und auch viel mit Koriander gewürzt (dessen war ich mir nicht bewußt). Ceviche, Causa, gefüllte Miesmuscheln, Cau Cau, aji da gallina - nur ein Teil der leckeren Speisen. Obwohl wir nach der 2. Platte schon recht satt sind, bestellen wir noch eine dritte Platte mit Fleischspeisen, damit wir uns durch die hiesige Küche durchkosten. Es war alles einfach super lecker!!!
Getrunken haben wir auch das Nationalgetränk Perus - einen Pisco Sour und ich habe auch noch eine Chicha Morada getestet. C.M. wird aus roten Mais hergestellt, dieser wird ca eine Stunde mit verschiedenen Gewürzen gekocht und sieht wie intensiver Rotwein aus, hat aber keinen Alkohl. Mmmhhh.
Von hier geht es zum Flughafen, einchecken, warten in der Lounge und am Abend sind wir in Cosco. Wir werden am Flughafen abgeholt und in ein sehr schönen Hotel gebracht -  Casa Cartagena. Müde von den wunderschönen Eindrücken des Tages fallen unsere Augen zu.

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